Unweit des Kö-Bogens und der Altstadt, vis-à-vis zum Hofgarten auf der Goltsteinstraße gelegen, befinden sich die Büroräume der ISI.
„Goltsteinstraße mit t“, wie ich häufig erklärend hinzufügen muss, denn der Name ist nicht etwa auf das Edelmetall zurückzuführen, sondern auf den kurfürstlichen Statthalter Graf Ludwig Franz von Goltstein (1719-1776). Nun frage ich mich als gebürtige Düsseldorferin natürlich: Was hat der Graf besonderes geleistet, dass seine Heimatstadt solch eine schöne Straße nach ihm benennt?
Die Goltsteinstraße ist nur auf der südlichen Seite bebaut, so dass ich aus meinem Bürofenster direkt in die „grüne Lunge“ der Stadt blicken kann – den Hofgarten. Inmitten des Großstadttrubels bietet er auf einer Fläche von rund 28 Hektar eine Oase der Ruhe, die in der Mittagspause und nach Feierabend zum Verweilen einlädt. Und was hat nun der Graf damit zu tun? Nach dem siebenjährigen Krieg waren große Teile Düsseldorfs stark zerstört. Um die Verwüstung in der Stadt zu beseitigen und zur Schaffung von Arbeitsplätzen wurde auf Goltsteins Initiative hin im Jahr 1769 der älteste Teil des Hofgartens angelegt und ist damit Deutschlands erster und ältester öffentlicher Park. Rund 700 Düsseldorfer wurden für die Ausführung der Arbeiten benötigt. Weiterhin verdankt die Stadt ihm u.a. die Vollendung des Schloss Benrath und des Schloss Jägerhof sowie die Gründung der Kunstakademie.
Parallel zur unbebauten Seite der Goltsteinstraße verläuft im Hofgarten die Düssel sowie die mit Linden gesäumte so genannte „Seufzerallee“. Ob auch der ein oder andere ISI-Kollege hier nach Feierabend schon einen Seufzer ausgestoßen hat, ist nicht überliefert.